Wander-Wolf

 

Auf einem Felsen im dunklen Tann

ein Wolf mit wachsamen Augen 

witternd ein Duft hält ihn im Bann

musste erblicken die Neugier gewann

 

Im Talgrund ein Ort mit fremden Gerüchen

fremde Geräusche dringen zu Ohren

er hält sich versteckt darf nicht hinab

noch ist es hell die Tarnung verdorben

 

Mitternachts schnürt er leise runter

am Bach entlang im Schatten vom Mond

alle schlafen keiner ist munter

geschwind durchs Dorf die Abkürzung lohnt

 

Weiter geht es auf einsamen Wegen

seine Instinkte die Richtung gewählt

harte Zeiten zum Überleben

die Kreatur sich in Sicherheit wähnt

 

Ein Pelz aus Dämmerung genäht

Zähne zum Reißen geschaffen

seine Bestimmung nicht gewählt

von einer höheren Macht so erschaffen

 

Alle Taten ohne falsche Gnaden

zahlreiche Beutetiere wissen genau

können einen Kampf nicht wagen

flüchten vom Jäger im Blau

 

Lautlose Nächte im eisigen Wind

ein einsames Herz suchend die Seine

hartnäckig wie ein trotziges Kind

Spuren der Hoffnung gibt es keine

 

So wandelt der Wolf durchs schweigende Land

trägt Melancholie wie einen Umhang aus Stein

ein unzähmbares Gemüt steckt tief im Gewand

der Wolf in der Ferne wird immer so sein…

Nik Raw 2023

© 2023 Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

*Bilder von Wolf, Bär und Luchs sind unter kontrollierten Bedingungen aufgenommen worden

2010 Finalist - European Fine Art Photographer of the Year Award     >>>English pages <<< 

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